SOUNDS EXOTIC!
Eröffnung des Festivals für Neue Musik
Schönes Wochenende!
Freitag, 30.1.2015, 20 Uhr
Tonhalle Düsseldorf, Großer Saal
Java Gamelan Taman Indah Ensemble – Martin Ehrhardt, Leitung und Violine
Marlene Mild, Sopran
Frank Meyer, Sprecher
Nangialai Nashir, Gitarre
Claudia Schott, Klavier (Cage und Ravel)
Stefan Thomas, Klavier (Thomas und Wagner)
Barbara Rosnitschek, Flöte
Thomas Meyer, Klarinette
Kalina Kolarova, Violine
Teemu Myöhänen, Cello
Norbert Krämer, Schlagzeug
Christoph Maria Wagner, Dirigent
Das Konzert präsentiert Stücke westlicher Komponisten, die in unterschiedlichster Weise von außereuropäischer Musik beeinflusst wurden, und konfrontiert sie mit traditioneller Gamelanmusik aus Indonesien, gespielt vom Ensemble Gamelan Taman Indah.
Programm
Ladrang Babat Kenceng
traditionelle javanische Gamelanmusik
John Cage (1912-1992)
Sonatas 2,3,5 und Interlude 1 für präpariertes Klavier
Claudia Schott, Klavier
Ketawang Langengita
traditionelle javanische Gamelanmusik
Maurice Ravel (1875-1937)
Trois Chansons madécasses für Stimme, Flöte, Violoncello und Klavier (1925)
1. Nahandove
2. Aoua
3. Il est doux
Lou Harrison (1917-2003)
Philemon and Baucis für Violine und Gamelan-Ensemble
Wolfgang Bartsch (*1964)
Confrontation für präparierte Gitarre (1988)
Gendhing Widosari – Ladrang Lipursari – Ayakan – Srepegan
traditionelle javanische Gamelanmusik
Stefan Thomas (*1968)
Xenophonie 3 für Synthesizer
Christoph Maria Wagner (*1966)
Schuradasa oder: Das Glück
Ein Melodram nach einem indischen Märchen
für Sprecher, Sopran und sechs Instrumente (2008)
Kawa Palugon
traditionelle javanische Gamelanmusik
Ketawang Puspawarna
traditionelle javanische Gamelanmusik
Die abendländischen Stücke bieten eine große Bandbreite unterschiedlicher Ansätze der Annäherung und Auseinandersetzung:
In seinen Sonatas and Interludes imitiert John Cage den Klang des Gamelanensembles durch die Präparation eines Klaviers.
Einen ähnlichen Weg ging Wolfgang Bartsch, der in seiner Komposition Confrontation eine mit Knet präparierte Gitarre verwendet. Darüber hinaus ist dieses Stück stark geprägt von den repetitiven Strukturen der Gamelanmusik.
Für den Kölner Komponisten Stefan Thomas ist das Tonsystem der kompositorische Ausgangspunkt. Seine Komposition Xenophonie 6 verwendet echte und synthetisch erzeugte Schlagzeugklänge, deren Obertöne weit von der normalen Teiltonreihe abweichen. In der üblichen temperierten Stimmung gespielt, würden diese Klänge falsch und verstimmt klingen, während Harmonien in bestimmten mikrotonalen Skalen hier als passend erscheinen. Auch in der Gamelanmusik kommen viele inharmonische Schlaginstrumente zum Einsatz und möglicherweise sind sie auch der Grund für das so gänzlich andere Tonsystem der Gamelanmusik.
Christoph Maria Wagner ließ sich von einem indischen Märchen inspirieren und verwandelt dieses in ein musikalisches Melodrama. In Schuradasa wird der Text von einem Schauspieler rezitiert, während die Sängerin und die Instrumentalisten die fremde Symbol- und Bildwelt in eine fantastische Klanglandschaft verwandelt.
Diese und andere künstliche wie kunstvolle Annäherungsversuche werden mit echter traditioneller Gamelanmusik konfrontiert. Das Ensemble Gamelan Taman Indah wird eine Folge von Stücken in Slendro-Stimmung präsentieren, wobei sie Originalinstrumente verwenden, die für ein authentisches Klangerlebnis sorgen.
Vor dem Konzert haben die Besucher die Gelegenheit, die Komponisten und Musiker kennenzulernen und mit ihnen über deren Arbeit zu sprechen. Die Musiker von Gamelan Taman Indah werden eine kurze Einführung in die von ihnen gespielte Musik geben und dabei ihre Instrumente präsentieren.
Mit freundlicher Unterstützung der Kunststiftung NRW, des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW, der Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf und der Dr. Karl Emil und Lilli Brügmann Stiftung