“Musik über Musik”
im Großen Sendesaal des WDR-Funkhauses mit Live-Übertragung auf WDR3
25. September 2010, 19 Uhr
Programm
Christoph Maria Wagner (*1966)
Quasi canon 1:2 – 2:3 – 3:4 – 1:1 für Klavier (2009)
Christoph Maria Wagner, Klavier
Tristan Murail (*1945)
Le Fou à pattes bleues für Altflöte/Flöte und Klavier (1990)
Barbara Rosnitschek, Flöten und Claudia Schott, Klavier
Sascha Dragicevic (*1969)
aus nächster Ferne für Klavier (2009)
Sascha Dragicevic, Klavier
Valery Voronov (*1970)
…fugitive… für Violine und Klavier (2007)
Vassili Voronin, Violine und Dmitri Morozov, Klavier
Stefan Thomas (*1968)
Inherent Patterns für vier Blockflöten (1998)
Flautando Köln: Katharina Hess, Susanne Hochscheid, Ursula Thelen, Kerstin de Witt, Blockflöten
Die Inspirationsquellen der Musik sind mannigfaltig. Ganz selten entstehen neue Kunstwerke ex nihilo. Der diesjährige Beitrag von Klang Köln e.V. kombiniert Stücke von vier Kölner Komponisten mit einem Werk des französischen Spektralisten Tristan Murail, die sich allesamt ganz bewusst auf bestehende Musiken beziehen:
Christoph Maria Wagners Klavierstück eignet sich Kanonkünste Johann Sebastian Bachs und Conlon Nancarrows an und verbindet sie zu einer Tour de force von großer Vehemenz.
Tristan Murails Werk nimmt direkt Bezug auf die zahlreichen Vogelstücke Olivier Messiaens – dem es auch gewidmet ist -, um so dem Blaufußtölpel, dem einzigen “spektralen” Vogel des Tierreichs zu huldigen.
Sascha Dragicevic wiederum ließ sich vom zweiten Stück aus Robert Schumanns abgründiger Kreisleriana inspirieren, dessen melodische Struktur er in unterschiedlichsten Spektren staucht und spreizt, während Valery Voronov Geige und Klavier durch besondere Spieltechniken und die Bevorzugung extremer Lagen zu einem “Metainstrument” verschmilzt, das durchaus Assoziationen an asiatische Musikkulturen weckt.
Stefan Thomas schließlich nimmt Anregungen aus der ostafrikanischen Amadinda-Musik auf, die er zu einem virtuosen, gleichermaßen kurzweiligen wie komplexen Spektakel verarbeitet.